Der von Ostberlin nach Westberlin

Am Wochenende war die Einheitsfeier in Berlin, die Deutschlands Ost-West-Einheit bekräftigen und feiern soll. Das Brandenburger Tor war weitläufig abgesperrt, damit genügend Platz zum feiern war. Heute kann man ungehindert zwischen Ost und West hin und her pendeln, doch gab es Zeiten, in denen das nicht möglich war. Die Straßenbahnen fuhren nicht in den Westen, Ausreisen selbst für eine kurze Zeit war von Ostseite nicht möglich.
Wer nicht rüber konnte. der dachte sich was aus. Berühmt sind die Tunnel um die Bernauer Straße. Einer der berühmtesten Tunnel, der auch von Erfolg gekrönt war, war der „Tunnel 29“. Nach diesem wurde auch der Film gedreht. Von der Bernauer Straße wurde begonnen und führte in die Schönholzer Straße. Studenten gruben ihn, um insgesamt 29 Menschen die Flucht zu ermöglichen. Familienmitglieder und Freunde gelangten durch das schmal gegrabene Tunnelrohr nach Westberlin. Auch viele Kinder und Jugendliche waren dabei.

Alles an Grabungsarbeiten musste heimlich geschehen, insgesamt 30 bis 40 Menschen waren involviert. Bei voranschreitender Arbeit im Tunnelrohr, stieg auch der Bedarf nach baulichen Substanzen (Bretter, Luftrohre, Wasserpumpen, Spachtel- und Grabungswerkzeug). TV Sender NBC schaltete sich als Geldgeber ein, als Gegenleistung durften sie die Sache filmen.

Viele andere Tunnel waren weniger mit Erfolg gesegnet. Viele starben weil es zu Verrat kam, viele wurden verhaftet. Tunnel stürzten nicht selten genug ein oder wurden überflutet.

Vor diesem Hintergrund ergibt die Einheitsfeier Sinn, daran zu erinnern, dass es nicht immer möglich war von einer Seite der Stadt in die andere zu kommen.


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