Hallux Rigidus Operation – Wenn der große Zeh steif wird

Wenn jeder Schritt zur Qual wird und der große Zeh kaum noch beweglich ist, steckt oft der sogenannte Hallux Rigidus dahinter – eine Arthrose des Großzehengrundgelenks. Was viele zunächst für eine harmlose Fußbeschwerde halten, kann im Alltag schnell zu einer ernsthaften Einschränkung werden. Spätestens wenn konservative Maßnahmen wie Einlagen oder Schmerzmittel nicht mehr helfen, kommt oft nur noch eine Operation infrage. Doch was genau passiert bei einer Hallux Rigidus Operation – und wie lange dauert es, bis man wieder auf den Beinen ist?

Was ist Hallux Rigidus überhaupt?

Der Hallux Rigidus ist eine Verschleißerkrankung des Großzehengelenks. Die Knorpelschicht nutzt sich ab, es kommt zu Entzündungen, Schmerzen und einer zunehmenden Versteifung des Gelenks. Besonders beim Abrollen des Fußes schmerzt der Zeh, manchmal ist sogar ein knöcherner Höcker (Osteophyt) tastbar. Die Ursachen sind vielfältig: Fehlstellungen, frühere Verletzungen oder eine genetische Veranlagung können eine Rolle spielen.

Sichtbarer dorsaler Knochenanbau (Osteophyt) am Großzehengrundgelenk, der beim Gehen durch Druck und Reibung am Schuh Beschwerden bereitet.
Quelle: https://www.drnastai.de/hallux-rigidus-op-versteifung/

Wann ist eine Operation sinnvoll?

Solange die Beschwerden noch moderat sind, können spezielle Schuhe, Physiotherapie und Medikamente helfen. Wenn der Alltag jedoch durch Schmerzen stark eingeschränkt ist und sich das Gelenk kaum noch bewegen lässt, sollte über eine OP nachgedacht werden. Je nach Schweregrad gibt es verschiedene Operationsmethoden, die individuell gewählt werden.

So läuft die Operation ab

Eine häufige Methode bei mittlerer Ausprägung ist die sogenannte Cheilektomie. Dabei entfernt der Chirurg über einen kleinen Schnitt überschüssigen Knochen und glättet das Gelenk. Ziel ist es, die Beweglichkeit zu verbessern und Schmerzen zu lindern – besonders beim Abrollen. Diese OP dauert in der Regel weniger als eine Stunde und kann häufig ambulant durchgeführt werden.

Ist das Gelenk bereits stark geschädigt, kommen andere Verfahren wie eine Gelenkversteifung (Arthrodese) zum Einsatz. Dabei wird das Gelenk dauerhaft fixiert. Das klingt zunächst drastisch, hat aber den Vorteil, dass die Schmerzen fast vollständig verschwinden und der Fuß wieder belastbar wird. Alternativ kann auch ein künstliches Gelenk eingesetzt werden, was allerdings seltener gemacht wird und bestimmten Voraussetzungen bedarf.

Wie lange dauert die Heilung?

Die Dauer der Heilung hängt stark von der Art des Eingriffs ab. Nach einer Cheilektomie kann der Fuß oft schon nach wenigen Tagen vorsichtig belastet werden, viele Patienten sind nach etwa vier bis sechs Wochen wieder weitgehend schmerzfrei. Nach einer Versteifung hingegen ist Geduld gefragt: In den ersten sechs Wochen muss ein spezieller Verbandsschuh getragen werden, vollständige Belastbarkeit wird oft erst nach drei Monaten erreicht.

Physiotherapie unterstützt die Heilung, besonders bei bewegungserhaltenden Eingriffen. Wichtig ist auch, in den ersten Wochen auf Sport, enge Schuhe und langes Gehen zu verzichten, um das Ergebnis nicht zu gefährden.

Was sollte man sonst noch wissen?

Wie bei jeder Operation gibt es auch hier Risiken – Schwellungen, Infektionen oder eine verzögerte Heilung sind möglich, treten aber selten auf. Viele Patienten berichten nach der OP von einer deutlichen Verbesserung ihrer Lebensqualität. Die meisten können wieder normal gehen, Rad fahren oder sogar wandern – je nach Operationsart mit oder ohne Gelenkbewegung.

Auch wenn eine Operation oft als letzter Ausweg erscheint, ist sie für viele die einzige Möglichkeit, schmerzfrei und aktiv zu bleiben. Wichtig ist, sich vor dem Eingriff ausführlich beraten zu lassen und gemeinsam mit dem Arzt die passende Methode zu wählen. Mit realistischen Erwartungen, etwas Geduld und der richtigen Nachsorge stehen die Chancen auf einen schmerzfreien Zeh sehr gut.

Hier finden Sie weiterführende Informationen zur Hallux Rigidus OP.


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