Die Amniozentese gehört zu den vorgeburtlichen Untersuchungen, sprich zum Bereich der Pränataldiagnostik. Der behandelnde Arzt entnimmt bei dieser Untersuchung durch die Bauchdecke Frustwasser, dieses enthält nämlich Zellen des ungeborenen Kindes. Ob diese Untersuchung sinnvoll bzw. notwendig ist, klären wir im folgenden Beitrag.
Wie läuft eine Amniozentese ab?
Eine Fruchtwasseruntersuchung wird ambulant durchgeführt. Dabei entnimmt der Arzt etwa 15 – 20 Milliliter des Fruchtwassers, das das ungeborene Kind umgibt.
Als erstes ermittelt der Arzt per Ultraschall die Position und Lage des Kindes in der Gebärmutter. Nachdem die Einstichstelle ermittelt wurde, führt er eine Punktionsnadel direkt durch die Bauchdecke in die Fruchtblase ein und zieht etwas Fruchtwasser ab. Dabei wird die Nadel dauerhaft mit dem Ultraschall verfolgt.
Wenn nun etwas Angst aufgekommen ist, ist das total natürlich, aber dennoch unbegründet. Die meisten Frauen beschreiben den Schmerz vergleichbar mit einer Blutentnahme. Deshalb ist üblicherweise keine örtliche Betäubung notwendig. Nach der Untersuchung sollte sich die werdende Mutter drei Tage lang schonen.
Gibt es Voruntersuchungen zur Amniozentese?
Verschiedene sogenannte Screeningtests liefern vorab Hinweise, ob eine Amniozentese angebracht sein könnte. Beispiele sind das Ersttrimesterscreening samt Untersuchung einiger Blutwerte oder der differenzierte Organultraschall in der Schwangerschaftsmitte. Auch ein Bluttest bei der Mutter auf eine Trisomie 21, 13 oder 18 des Kindes zieht in der Regel eine Fruchtwasseruntersuchung nach sich.
Wann ist die Amniozentese sinnvoll?
Die Amniozentese kommt dann infrage, wenn das Risiko einer Gen- oder Chromosomenveränderung erhöht ist, beispielsweise:
- Bei Müttern ab 35 Jahren (frühere sogenannte Altersindikatoren)
- Bei Auffälligkeiten in der Ultraschalluntersuchung
- Bei genetischen Vorbelastungen in der Familie
- Wenn die Eltern bereits Kinder mit einer Chromosomenstörung haben
Die Amniozentese kann auch sogenannte Neuralrohrdefekte aufdecken. Diese gehen mit Schädigungen der Nervenbahnen und Spaltbildung im Bereich der Bauchwand oder der Wirbelsäule einher. Allerdings werden diese Erkrankungen meist bereits durch einen Feinultraschall erkannt. Weil die Amniozentese ein invasiver Eingriff ist, sollte die werdende Mutter stets vorher mit dem Arzt die Risiken und die möglichen Konsequenzen der Untersuchung besprechen.
Erstattet die Krankenkasse die Amniozentese?
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Untersuchungskosten für werdende Mütter, wenn der betreuende Frauenarzt oder Pränatal Mediziner aus speziellen Gründen die Untersuchung für erforderlich hält.
Fazit
Um die Fragestellung vom Anfang zu beantworten, meiner Meinung nach ist die Amniozentese sehr sinnvoll, wenn man ein gewissen Risiko aufweist. Da der Schmerzfaktor Aussagen zu Folge auch nicht allzu hoch ist, sollte man auch keine zu große Angst haben müssen.
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